Pfarrer kommen & gehen – Pfarrerin kommt
Nachdem 1988 Pfarrer Jürg Rother ordiniert und gleich installiert wurde, war eine klar stärkere Präsenz der reformierten Kirche im Ägerital möglich. Es begann auch eine intensive ökumenische Zusammenarbeit mit den jeweiligen Pfarrämtern. In der Schulkommission Oberägeri wurde ein Sitz auch für den reformierten Pfarrer geschaffen (obwohl immer wieder behauptet wurde, dass dieser Sitz eigentlich der Sitz des neu gegründeten „Forum“ sei).
Pfarrer Jürg Rother und Pfarrer Walter Schweiter entwarfen eine auf die jeweiligen Stärken beruhende Arbeitsaufteilung. Pfarrer Walter Schweiter kümmerte sich schwergewichtig um ältere Menschen und die Gemeinde Unterägeri, Pfarrer Jürg Rother widmete sich schwergewichtig den Familien, solange die Kinder noch zu Hause sind, des Religionsunterrichtes an der Oberstufe inkl. Konf-Unterricht. Daneben fand das Thema „Wirtschaft und Ethik“ noch Platz. Dieses neue Konzept, dass nicht mehr jede Pfarrperson alles macht, erwies sich als sehr positiv für die Gemeindeentwicklung und auch für Pfarramtsarbeit allgemein.
1995 geht Walter Schweiter nach 18 Jahren im Dienst an der evangelisch-reformierten Kirche Bezirk Ägeri in Pension. Er hat mit seinem strategischen Gespür, mit seiner konsequenten Ausrichtung der Arbeit auf Bedürfnisse der Menschen entscheidend dazu beigetragen , dass Ägeri eine lebendige, dynamische und wachsende kirchliche Gemeinde war und ist. Beide, Myrtha und Walter Schweiter, haben nachhaltige, schöne und wertevolle Spuren hinterlassen.
Die Stelle wurde ausgeschrieben und es meldete sich Erwin Nüssli, langjähriger Pfarrer in der Gemeinde Trimbach. Mit ihm gewann Ägeri einen vielseitig begabten Pfarrer. Seine Frau Madeleine war ebenfalls ein grosser Gewinn. Als Organistin und spätere Kirchenchorleiterin hat sie viel zu musikalischen Weiterentwicklung beigetragen. Die Auftritte der beiden an diversen Altersnachmittagen – nicht nur im Ägerital – sind in bester Erinnerung. Der Witz und Schalk von Erwin Nüssli kam auch in neuen Gefässen zum Tragen. Musik und Wort jeweils am 1. Januar in der Marienkirche, der Narrengottesdienst Unterägeri. Die Menschennähe von Erwin Nüssli ermöglichte es ihm, sich rasch im Tal zu integrieren. Er verlängerte seinen Dienst noch ein Jahr über das Pensionsalter hinaus. Madeleine Nüssli behielt ihr Amt als Organistin und Kirchenchorleiterin weiterhin.
Und wieder stand ein Wechsel an. Die Stelle wurde wiederum mit einem klaren Profil im Bereich 2. und 3. Lebenshälfte ausgeschrieben. Die Resonanz der Ausschreibung war nicht überwältigend. Aber, in der Kandidatur von Andreas Wüthrich – Pfarrer in Zürich Höngg – meldete sich ein Pfarrer, der bereits weitgehende Erfahrung mit Menschen im Alter hatte. Er verfügt über Zusatzausbildungen, die ihn prädestiniert erscheinen lassen. Zudem ist er ein überzeugender Prediger, was der Tradition und den Erwartungen von Ägeri entsprach.
Mit Pfarrer Andreas Wüthrich kam auch Raphaella mit ihren beiden Kindern ins Pfarrhaus in der Seematt. Gemeinsam gestalteten sie die Silbersternnachmittage und führten die Tradition der Altersferien weiter. Es folgte die Einführung von Exerzitienwochen, das Pilgern auf dem Jakobsweg. Immer wieder verblüffte Pfarrer Andreas Wüthrich mit seinen Texten. Seine jeweils nachgelieferten schriftlichen Predigten wurden beliebt und genossen grosse Nachfrage.
Seine selbstverfassten Weihnachts-Spiele, die er gemeinsam mit Jürg Rother am 24. Dezember zur Aufführung brachte, waren schon nach dem ersten Mal Legende.
Es trafen aber zwei Persönlichkeiten zusammen, die vom ganzen Umfeld und insbesondere von der Kirchenpflege enorme Anstrengungen abverlangten. Was als Krise begann, weitete sich über die Jahre zum handfesten Konflikt, unter dem zunehmend auch die Gemeinde litt.
Aus verschieden Gründen teilte dann Pfarrer Andreas Wüthrich Ende November 2007 mit, dass er sich früh-pensionieren lasse.
Es wurde schnell klar, dass in der kurzen Zeit keine Nachfolge gefunden werden konnte. Vorerst führte Pfarrer Jürg Rother im Alleingang die Geschicke der Ägeri-Gemeinde. Per 1. Juli 2008 nahm dann Pfarrer Edi Bolliger eine 60%-Verweserstelle an. Damit war der Bereich der Alters- und Pflegheime mit den verschiedenen Gottesdiensten abgedeckt und auch die Sonntagsgottesdienste konnten wieder im Wechsel gestaltet werden. Edi Bolliger gab sich mit seiner energiegeladen Persönlichkeit schnell in die Arbeit ein.
Daneben wurde wiederum eine Pfarrwahlkommission eingesetzt, die sich nochmals intensiv mit dem Profil einer möglichen Pfarrperson auseinandersetzte. Eine erste Ausschreibung brachte wohl Kandidaturen, aber kein Resultat. Es wurde beschlossen, nochmals auszuschreiben und mit potentiell passenden Personen umgehend das Gespräch aufzunehmen. Pfarrerin Martina Müller – damals im Safiental tätig – kristallisierte sich schnell als die Wunschkandidatin heraus. Eine erfahrene Pfarrerin und erst noch mit einer Zusatzausbildung in Gerontologie war gefunden. Pfarrerin Martina Müller fügte auch über grosse Predigterfahrung. Sie übernimmt ihr Amt dann per 1. August 2009.
Eine fast anderthalbjährige Vakanz findet so ein Ende. Begeistert begrüsst die Gemeinde die erste Frau im Pfarramt in Ägeri.
Pfarrerin Martina Müller geht im September 2018 vorzeitig in Pension. Ihre Nachfolgerin wird Inge Rother-Schmid, die sich nunmehr das Pfarramt mit ihrem Mann Jürg Rother teilt. Nochmals ein Aufbruch und eine Neuheit für den Bezirk. Ein Pfarrehepaar prägt den Bezirk. Mit der Erkrankung von Pfr. Jürg Rother im Dezember 2018 beginnt eine mehrere Monate dauernde turbulente Zeit. Erst mit Beginn 2019 beruhigt sich die Situation. Pfr. Jürg Rother arbeit noch 60 %. Mit Pfrn. Helen Jäggi Kosic übernimmt eine spannende Frau 30%. Wohnhaft in Bosnien, aber ausgebildet in der Schweiz, Vikariat bei Vroni Stähli in Baar. Sie ist sicherlich DIE Pfarrerin mit dem längsten Arbeitsweg. Helen Jäggi Kosic kommt jeweils für zwei Wochen nach Ägeri. Seit Februar 2020 kommt noch Christine Bürk mit 10% zum Team. Sie arbeitet hauptamtlich im Diakonie Werk Ländli. Aber sie ist mit dem Tal und der reformierten Kirche Ägeri sehr gut verbunden und vertraut. Nun ist das Team vollständig und durch die verschiedenen Talente bereichern sich auch die Möglichkeiten im Dienst an der Gemeinde
Fortsetzung folgt
Nachdem 1988 Pfarrer Jürg Rother ordiniert und gleich installiert wurde, war eine klar stärkere Präsenz der reformierten Kirche im Ägerital möglich. Es begann auch eine intensive ökumenische Zusammenarbeit mit den jeweiligen Pfarrämtern. In der Schulkommission Oberägeri wurde ein Sitz auch für den reformierten Pfarrer geschaffen (obwohl immer wieder behauptet wurde, dass dieser Sitz eigentlich der Sitz des neu gegründeten „Forum“ sei).
Pfarrer Jürg Rother und Pfarrer Walter Schweiter entwarfen eine auf die jeweiligen Stärken beruhende Arbeitsaufteilung. Pfarrer Walter Schweiter kümmerte sich schwergewichtig um ältere Menschen und die Gemeinde Unterägeri, Pfarrer Jürg Rother widmete sich schwergewichtig den Familien, solange die Kinder noch zu Hause sind, des Religionsunterrichtes an der Oberstufe inkl. Konf-Unterricht. Daneben fand das Thema „Wirtschaft und Ethik“ noch Platz. Dieses neue Konzept, dass nicht mehr jede Pfarrperson alles macht, erwies sich als sehr positiv für die Gemeindeentwicklung und auch für Pfarramtsarbeit allgemein.
1995 geht Walter Schweiter nach 18 Jahren im Dienst an der evangelisch-reformierten Kirche Bezirk Ägeri in Pension. Er hat mit seinem strategischen Gespür, mit seiner konsequenten Ausrichtung der Arbeit auf Bedürfnisse der Menschen entscheidend dazu beigetragen , dass Ägeri eine lebendige, dynamische und wachsende kirchliche Gemeinde war und ist. Beide, Myrtha und Walter Schweiter, haben nachhaltige, schöne und wertevolle Spuren hinterlassen.
Die Stelle wurde ausgeschrieben und es meldete sich Erwin Nüssli, langjähriger Pfarrer in der Gemeinde Trimbach. Mit ihm gewann Ägeri einen vielseitig begabten Pfarrer. Seine Frau Madeleine war ebenfalls ein grosser Gewinn. Als Organistin und spätere Kirchenchorleiterin hat sie viel zu musikalischen Weiterentwicklung beigetragen. Die Auftritte der beiden an diversen Altersnachmittagen – nicht nur im Ägerital – sind in bester Erinnerung. Der Witz und Schalk von Erwin Nüssli kam auch in neuen Gefässen zum Tragen. Musik und Wort jeweils am 1. Januar in der Marienkirche, der Narrengottesdienst Unterägeri. Die Menschennähe von Erwin Nüssli ermöglichte es ihm, sich rasch im Tal zu integrieren. Er verlängerte seinen Dienst noch ein Jahr über das Pensionsalter hinaus. Madeleine Nüssli behielt ihr Amt als Organistin und Kirchenchorleiterin weiterhin.
Und wieder stand ein Wechsel an. Die Stelle wurde wiederum mit einem klaren Profil im Bereich 2. und 3. Lebenshälfte ausgeschrieben. Die Resonanz der Ausschreibung war nicht überwältigend. Aber, in der Kandidatur von Andreas Wüthrich – Pfarrer in Zürich Höngg – meldete sich ein Pfarrer, der bereits weitgehende Erfahrung mit Menschen im Alter hatte. Er verfügt über Zusatzausbildungen, die ihn prädestiniert erscheinen lassen. Zudem ist er ein überzeugender Prediger, was der Tradition und den Erwartungen von Ägeri entsprach.
Mit Pfarrer Andreas Wüthrich kam auch Raphaella mit ihren beiden Kindern ins Pfarrhaus in der Seematt. Gemeinsam gestalteten sie die Silbersternnachmittage und führten die Tradition der Altersferien weiter. Es folgte die Einführung von Exerzitienwochen, das Pilgern auf dem Jakobsweg. Immer wieder verblüffte Pfarrer Andreas Wüthrich mit seinen Texten. Seine jeweils nachgelieferten schriftlichen Predigten wurden beliebt und genossen grosse Nachfrage.
Seine selbstverfassten Weihnachts-Spiele, die er gemeinsam mit Jürg Rother am 24. Dezember zur Aufführung brachte, waren schon nach dem ersten Mal Legende.
Es trafen aber zwei Persönlichkeiten zusammen, die vom ganzen Umfeld und insbesondere von der Kirchenpflege enorme Anstrengungen abverlangten. Was als Krise begann, weitete sich über die Jahre zum handfesten Konflikt, unter dem zunehmend auch die Gemeinde litt.
Aus verschieden Gründen teilte dann Pfarrer Andreas Wüthrich Ende November 2007 mit, dass er sich früh-pensionieren lasse.
Es wurde schnell klar, dass in der kurzen Zeit keine Nachfolge gefunden werden konnte. Vorerst führte Pfarrer Jürg Rother im Alleingang die Geschicke der Ägeri-Gemeinde. Per 1. Juli 2008 nahm dann Pfarrer Edi Bolliger eine 60%-Verweserstelle an. Damit war der Bereich der Alters- und Pflegheime mit den verschiedenen Gottesdiensten abgedeckt und auch die Sonntagsgottesdienste konnten wieder im Wechsel gestaltet werden. Edi Bolliger gab sich mit seiner energiegeladen Persönlichkeit schnell in die Arbeit ein.
Daneben wurde wiederum eine Pfarrwahlkommission eingesetzt, die sich nochmals intensiv mit dem Profil einer möglichen Pfarrperson auseinandersetzte. Eine erste Ausschreibung brachte wohl Kandidaturen, aber kein Resultat. Es wurde beschlossen, nochmals auszuschreiben und mit potentiell passenden Personen umgehend das Gespräch aufzunehmen. Pfarrerin Martina Müller – damals im Safiental tätig – kristallisierte sich schnell als die Wunschkandidatin heraus. Eine erfahrene Pfarrerin und erst noch mit einer Zusatzausbildung in Gerontologie war gefunden. Pfarrerin Martina Müller fügte auch über grosse Predigterfahrung. Sie übernimmt ihr Amt dann per 1. August 2009.
Eine fast anderthalbjährige Vakanz findet so ein Ende. Begeistert begrüsst die Gemeinde die erste Frau im Pfarramt in Ägeri.
Pfarrerin Martina Müller geht im September 2018 vorzeitig in Pension. Ihre Nachfolgerin wird Inge Rother-Schmid, die sich nunmehr das Pfarramt mit ihrem Mann Jürg Rother teilt. Nochmals ein Aufbruch und eine Neuheit für den Bezirk. Ein Pfarrehepaar prägt den Bezirk. Mit der Erkrankung von Pfr. Jürg Rother im Dezember 2018 beginnt eine mehrere Monate dauernde turbulente Zeit. Erst mit Beginn 2019 beruhigt sich die Situation. Pfr. Jürg Rother arbeit noch 60 %. Mit Pfrn. Helen Jäggi Kosic übernimmt eine spannende Frau 30%. Wohnhaft in Bosnien, aber ausgebildet in der Schweiz, Vikariat bei Vroni Stähli in Baar. Sie ist sicherlich DIE Pfarrerin mit dem längsten Arbeitsweg. Helen Jäggi Kosic kommt jeweils für zwei Wochen nach Ägeri. Seit Februar 2020 kommt noch Christine Bürk mit 10% zum Team. Sie arbeitet hauptamtlich im Diakonie Werk Ländli. Aber sie ist mit dem Tal und der reformierten Kirche Ägeri sehr gut verbunden und vertraut. Nun ist das Team vollständig und durch die verschiedenen Talente bereichern sich auch die Möglichkeiten im Dienst an der Gemeinde
Fortsetzung folgt